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ZERFALL

Wenn der Zweifüssler sich im Vierbeintakt gepaart hat,
und weißer Schaum sein Werk vollbracht,
im Uterus, warm und weich, schwimmt ein Samenkorn, fein wie Blei.
Es presst sich mit Macht durch Fleischgeäst,
bläulich schimmernd, muskelfest.
Kreißend fließt es aus dem Engelschor,
volle Nippel pressen Milch hervor.
Speit aus den Kiemen den Lebenslaich,
streift ab sein Wasserkleid.


Knospen sprießen, Laub verwelkt.
Regen gefriert , Eis zerfällt.
Sonne geht unter, Sonne steht hoch.
Der Mond reißt seine Bahnen
Auf der Achse der Zeit.


Das Körperkleid wächst schnell in all den Jahren,
züngelt nach Fischweib um sich zu aalen.
Saugt tief sich in ihr Fleischgeflecht,
spukt ein Lichtschweif in ihr Lebensnest.
Manch Quappe noch mit Laich bestiegen,
Lebenslicht flimmert wie ein Fisch voll Fliegen.


Knospen sprießen, Laub verwelkt.
Regen gefriert , Haut zerfällt.
Sonne geht unter, Sonne steht hoch.
Der Mond reißt seine Bahnen
Auf der Achse der Zeit.


Die Kiemen ACH des Lebens leid,
das Hautkleid müd und altersweit.
Hängt es fett, faltig und mit dunklen Stellen,
vom Grätenstamm wird es sich pellen.
Muskelstränge im schlaffen Bund,
rotgeädert, Striemen wund.
Bleiche Augen, Licht das bricht,
Fötushaltung, Lebenslicht erlischt.


Knospen sprießen, Laub verwelkt.
Regen gefriert , Haupt zerfallen.
Sonne geht unter, Sonne steht hoch.
Der Mond reißt seine Bahnen.